Sport bei Erkältung? Lesen Sie, was Dr. Klaus Tinter empfiehlt
Auf die Plätze fertig los oder lieber einen Gang runter schalten? Lesen Sie selbst, was der Fachmann Dr. Klaus Tinter rät und ob Sie schon unbewusst das Richtige tun. Sport bei Erkältung? Wann wird es gefährlich?
Husten, Schniefen und Kopfschmerzen. Man fühlt sich schwach, müde und ausgelaugt. Aber jetzt schon wieder seine guten Trainingsvorsätze über Bord zu werfen, dann hätte ja der innere Schweinehund bereits erneut gesiegt. Die festgelegten Ziele, Wunschgewicht, Lifestylekorrektur oder auch Trainingsvorbereitungen sind in weite Ferne gerückt, ein Desaster für jeden Sportfreak.
Aber krank zum Sport, bringt gefährlichen Stress für das Immunsystem mit sich.
Worauf sollte man nun achten, was sind die Alarmsignale?
„Läuft die Nase“ etwas und man fühlt sich gut, kann ein leichtes Sportprogramm absolviert werden: Ergometer- oder Lauftraining in moderater Weise, ohne ins Schnaufen zu geraten etwa 30 Minuten oder Krafttraining mit leichteren Gewichten und weniger Wiederholungen kann das Immunsystem sogar anregen, indem körpereigene Abwehrzellen zusätzlich stimuliert werden.
Ein schonendes Indoor-Training ist dann für ein paar Tage ebenfalls eine gute Alternative. Von oft gut gemeinten „Schwitzmanövern“ in der Sauna ist aber abzuraten, da der Körper zusätzlich durch den Verlust wichtiger Mineralien und Flüssigkeit weiter geschwächt würde.
Problematisch wird es dann, wenn Halsschmerzen, verstopfte Gesichtshöhlen, Hitzegefühle und Abgeschlagenheit dazukommen. Fieber bedeutet dann über 38,5 Körpertemperatur, viral oder auch bakteriell verursacht. Jede Bewegung wird zur unerträglichen Last und die Entscheidung für das Bett und gegen den Sport fällt jetzt nicht schwer. Der Körper baut in der Ruhe mit angepasster vitaminreicher Ernährung und Flüssigkeit seine Reserven wieder auf.
Ärztliche Diagnostik und Unterstützung sind anzuraten, um notwendige medikamentöse Hilfe und Hinweise für sportliche Wiederbelastungen zu erhalten und die sollten fieberfrei sein. Mit dem normalen Sportprogramm beginnt man daher nicht unter drei Tagen nach Abklingen der Symptome. Starten Sie mit ein paar Testeinheiten im unteren Grundlagenausdauertempo mit Kontrolle der Herzfrequenz zu Beginn, während als auch nach der Belastung. Der Körper hat in letzten Tagen alle verfügbaren Kräften zur Stärkung gegen ein geschwächtes Immunsystem eingesetzt. Ein Trainingsrückstand, eine verzögerte Erholungsherzfrequenz ist daher völlig verständlich.
Worin liegt nun die Gefahr und was mahnt uns in der ärztlichen Praxis zur Vorsicht?
Bei einer starken Erkältung wirken in der Regel zwei Risiken auf unseren Organismus, die das Immunsystem beanspruchen: Der Erreger im Körper und die sportliche Belastung. Die folglich ausgeschütteten Stresshormone behindern die regenerative Arbeit des Immunsystems. Die Ausbreitung der Keime im Körper gelingt daher viel leichter und sehr rasch.
Die Gefahr besteht im Festsetzen und „Einnisten“ von Erregern in unterschiedlichen Organsystemen z.B. Herz, Nieren, Nasennebenhöhlen, mit oft gefährlichen Herzrhythmusstörungen, unklaren erhöhten Körpertemperaturen und allgemeiner, oft lang andauernder unklare Schwächung von Körper und sportlicher Leistungskraft.
Hören Sie also auf Ihren Körper, verhalten Sie sich professionell, und üben Sie keinen zusätzlichen Druck auf sich aus. Wer sich nicht richtig und ausreichend schont, liegt erst recht flach und gefährdet sich unnötig.
Also liebe Freunde der Ganzkörper-Bewegung. Eine Erkältung wird dann zum Problem, wenn man versucht ihr im angeschlagenen Zustand davonzurennen. Das ist sinnlos. Mindert lieber die Intensität beim Workout und achtet auf die Warnzeichen für einen Trainingsstopp.
Möge die Erkältung an Ihnen vorüber gehen & wenn nicht, dann wissen Sie ja jetzt, was gut ist für Sie und Ihr Immunsystem.
In diesem Sinne ... Alles erdenklich Gute und auf ein baldiges Wiedersehen im relexa hotel Bad Steben!
Ihr Dr. Klaus Tinter & sein Team